Das Oberurseler Trinkwasser stammt zu etwa 95 % aus eigenen Gewinnungsanlagen. Die Menge setzt sich aus 80 % Quell- und Grundwasser aus der Wasseraufbereitung Haidtränktal und aus 15 % Grundwasser aus dem Wasserwerk Riedwiese zusammen. 5 % des in Oberursel benötigten Trinkwassers liefert der Wasserbeschaffungsverband Taunus, der dieses aus dem Leitungsverbundsystem der Hessenwasser GmbH & Co. KG bezieht. Aufgrund der unterschiedlichen Betriebs- und Lastsituationen stammt dieses Wasser aus verschiedenen regionalen Gewinnungsanlagen und Zulieferungen, u. a. aus den Wasserwerken Praunheim und Hattersheim, aus Gewinnungsgebieten des Vogelsberges sowie dem hessischen Ried. Hierdurch ergeben sich je nach Bedarf unterschiedliche Zusammensetzungen des vom WBV Taunus gelieferten Trinkwassers. Die Einhaltung der hohen qualitativen Anforderungen der Trinkwasserverordnung hat dabei oberste Priorität.

Die Qualität des Trinkwassers wird bundesweit von der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vorgegeben. Diese enthält Grenz- und Richtwerte für chemisch-physikalische und mikrobiologische Parameter, deren Einhaltung die Grundlage für die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser ist. Die TrinkwV schreibt auch vor, wie oft und in welchem Umfang das Trinkwasser untersucht werden muss.

Die Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH ist zuständig für die Wasserversorgungsanlagen bis zur ersten Absperreinrichtung im Haus, das heißt dem Wasserzähler. [§3, Abs. 2a Trinkwasserverordnung]. Ab dort ist der/die Hauseigentümer*in für die Trinkwasserinstallation [§3, Abs. 3 Trinkwasserverordnung] zuständig.

Das aus den Eigengewinnungsanlagen gewonnene als auch das vom Wasserbeschaffungsverband bezogene Trinkwasser wird nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung untersucht. Der Untersuchungsumfang sowie die Probenahmestellen werden zusammen mit dem Gesundheitsamt des Hochtaunuskreises auf der Grundlage der TrinkwV festgelegt. Das Gesundheitsamt ist die zuständige Behörde für die Überwachung der Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Eine Überschreitung von Grenz- oder Richtwerten müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Der Kalkgehalt im Trinkwasser bestimmt die Wasserhärte. Diese bezeichnet die Summe der Erdalkalien, die hauptsächlich aus Calcium und Magnesium bestehen. Der Kalkgehalt wird in °dH (Grad deutscher Härte) angegeben. Die Wasserhärte des Trinkwassers aus dem Haidtränktal beträgt 3,61 °dH und liegt somit im Härtebereich „weich“. Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Riedwiese hat eine Gesamthärte von 6,97 °dH auf und ist somit auch im Härtebereich „weich“. Die Wasserhärte des Trinkwassers des WBV liegt mit einer Gesamthärte von 18,7 °dH im Härtebereich „hart“. (s. technische Analyse 1-3 Trinkwasser  – Parameter „Gesamthärte“).

Das Trinkwasser wird in Oberursel von verschiedenen Seiten und in unterschiedlicher Beschaffenheit eingespeist. Es existiert somit nicht die „eine“ Wasserbeschaffenheit in Oberursel. Selbstverständlich erfüllt das Trinkwasser im gesamten Versorgungsgebiet die Anforderungen der Trinkwasserverordnung.

Kalk im Wasser fällt besonders dort aus, wo das kalkhaltige Wasser mit heißen Flächen in Verbindung kommt. Also besonders an Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Töpfen usw. Die Ablagerungen mögen unschön aussehen, sind jedoch gesundheitlich völlig unbedenklich und leicht zu entfernen.

Kalk im Trinkwasser hat keine nachteilige Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen. Die Mineralien Calcium und Magnesium werden vom menschlichen Körper insbesondere für den Knochenaufbau benötigt. Jedoch reicht die mineralische Zufuhr über das Trinkwasser nicht aus. Der größte Anteil wird über die Nahrung aufgenommen.

Einen Grenzwert für den Kalkgehalt und damit für die Wasserhärte gibt es in der Trinkwasserverordnung nicht.

Die Stadtwerke Oberursel verlegen seit den 90iger Jahren ausschließlich Polyethylen-Leitungen (PE-Leitungen) im Hausanschlussbereich, zuvor wurden Hausanschlussleitungen aus Stahl, Guss und vor den 70iger Jahren teilweise aus Blei verlegt. Blei hatte sich damals als flexibles und langlebiges Material bewährt. Die Aufnahme von Blei ins Trinkwasser in einer gesundheitsschädlichen Größenordnung für den Menschen war damals noch nicht bekannt.
Nach und nach haben die Stadtwerke Oberursel Bleileitungen durch PE-Leitungen ersetzt und seit 1. Dezember 2013 sind die insgesamt 295 Kilometer Trinkwasserleitungen in Oberursel, die den Stadtwerken bekannt sind, bleifrei.

Bleileitungen in Hausinstallationen
Dennoch kann es sein, dass Trinkwasserrohre in der Hausinstallation in einigen Oberurseler Häusern noch aus Blei sind. Damit die Bewohner sicher sein können, dass keine Bleirohre mehr in der Hausinstallation verbaut sind, empfehlen die Stadtwerke folgende Maßnahmen:

• Befragung des Hauseigentümers
• Kontrolle der sichtbaren Leitungen, z.B. im Keller vor und hinter dem Wasserzähler: Bleileitungen sind im Gegensatz zu Kupfer- oder Stahlleitungen weicher. Sie lassen sich mit einem Messer leicht einritzen oder abschaben und erscheinen silbergrau. Zudem hören sie sich „dumpf" wie Kunststoffrohre an, wenn man darauf klopft und nicht „hell" metallisch. Außerdem sind sie nicht rechtwinklig und ohne Verbindungsstücke verlegt.
• Hinzuziehen eines Fachbetriebs des Sanitär- und Heizungshandwerks

Die Stadtwerke Oberursel sind für die Beschaffenheit des Trinkwassers nur bis zum Übergabepunkt (Wasserzähler) zuständig.
Für die Beschaffenheit des Trinkwassers in der Hausinstallation ist der Hauseigentümer verantwortlich. Der Hauseigentümer ist „Betreiber einer Wasserversorgungsanlage“ im Sinne der Trinkwasserverordnung. Untersuchungen des Trinkwassers in der Trinkwasserinstallation sind also letztlich durch den Hauseigentümer zu veranlassen.
Eine Überprüfung des Trinkwassers in der Hausinstallation sollte nur durch behördlich zugelassene Untersuchungsstellen durchgeführt werden. Wir nennen Ihnen bei Bedarf gerne ein entsprechend akkreditiertes Labor.

Das Verteilungsnetz, in dem das Wasser aus dem Wasserwerk bis zum Zapfhahn in der Küche gelangt, ist gewissermaßen die Verpackung des Lebensmittels Trinkwasser. Die sorgfältige Anwendung der anerkannten Regeln der Technik ist die Grundlage dafür, dass sich die Trinkwasserbeschaffenheit auf dem Transportweg in der Regel nicht nachteilig verändert.  
Durch Arbeiten im Rohrnetz kann sich eine temporäre Veränderung durch Lufteintrag oder Fließrichtungsumkehr ergeben, jedoch erfolgt nach allen Arbeiten im Rohrnetz eine gründliche Spülung, um Luft oder gelöste Partikel zu entfernen. Nach umfangreichen Arbeiten wie der Erneuerung von Hauptleitungen, erfolgt außerdem eine mikrobiologische Untersuchung zum Nachweis der einwandfreien Beschaffenheit des Trinkwassers.

Falls trotz der gründlichen Netzspülung dennoch Luft im Trinkwasser ist, ist diese leicht durch Öffnen von Wasserhähnen und kurzzeitiges Spülen zu entfernen. Partikel im Trinkwasser stammen von natürlichen Ablagerungen im Rohrnetz. Dabei handelt es sich um Eisen und Mangan. Diese Partikel sollten Ihre Trinkwasserinstallation nicht erreichen, wenn der vorgeschriebene Wasserfilter am Übergang von der Wasserversorgungsanlage zur Trinkwasserinstallation vorhanden ist und regelmäßig gewartet wird. Der Wasserfilter ist gemäß der DIN EN 806-1 vorgeschrieben. Hierfür ist der Betreiber der Trinkwasserinstallation verantwortlich. Auch diese Partikel treten nur temporär auf und werden durch Wasserentnahme ausgespült.

Ihre Fragen rund um das Thema Trinkwasser beantworten wir gerne unter der Telefonnummer 06171 509-109 während unserer Geschäftszeiten.